Gemeinsame Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendförderung im Kanton Zürich

Quelle: https://www.okaj.ch/projekte/gemeinsame-weiterentwicklung-der-kinder-und-jugendf%C3%B6rderung-im-kanton-z%C3%BCrich Stand 5.1.2019

Auftrag und Ziel

Das seit 2013 geltende nationale Kinder- und Jugendförderungsgesetz (KJFG) sieht den Bund als wichtigen, unterstützenden Partner der Gemeinden und Kantone bei der neu im Gesetz geregelten Zusammenarbeit und Kompetenzentwicklung in der Kinder- und Jugendpolitik.

Im Kanton Zürich fehlt es jedoch an datengestützen Einschätzungen über Bedarfslagen und Bedürfnisse der Zielgruppen. Deshalb führt die okaj zürich im Rahmen des KJFG ein Programm zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendförderung durch. Dieses wird durch den Bund unterstützt und im Auftrag des Kantons (Amt für Jugend und Berufsberatung) von 2018 bis 2020 umgesetzt. Der Fokus liegt auf den Strukturen der Kinder- und Jugendförderung, der Stärkung der Freiwilligenarbeit, der Stärkung der Partizipation von Kindern und Jugendlichen sowie der Klärung und Definierung der Schnittstellen Schutz, Förderung und Partizipation.

Das Hauptziel des Programms ist die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendförderung (welche gemäss geltendem Gesetz die Alterspanne vom Kindergarten bis zum 25. Lebensjahr beinhaltet) in den Gemeinden des Kantons Zürich. Die Angebote sollen leicht erreichbar und unbürokratisch zugänglich sowie dort verfügbar sein, wo sie gebraucht werden. Ein zentraler Aspekt bei der Zielerreichung ist die Zusammenarbeit mit allen Akteur*innen der Kinder- und Jugendförderung in den Gemeinden des Kantons Zürich, deren Wissen in verschiedenen Teilprojekten des Programms abgeholt wird. Diese wichtigen Informationen dienen als Grundlagen für die Handlungsempfehlungen, welche an die kantonale Ebene der Kinder- und Jugendförderung gerichtet werden.

«Neben der Qualitätssicherung ist auch die aktive Planung und Steuerung des Kinder- und Jugendhilfeangebots von zentraler Bedeutung für ein zeitgemässes Kinder- und Jugendhilfesystem. Hierzu gehört zum einen die Schaffung und Aktualisierung eines Überblicks über die bestehenden lokalen bzw. regionalen Kinder- und Jugendangebote und Schnittstellen zwischen den verschiedenen Anbietern. Zum andern ist unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Interessen der Kinder, Jugendlichen und Familien der lokale bzw. regionale Bedarf zu eruieren. Auf dieser Basis sind entsprechende Angebote zu planen, umzusetzen und unter Berücksichtigung von Qualitätsstandards zu evaluieren und weiterzuentwickeln.»
Bundesrat, 2012

Informationsbedürfnis von Kindern psychisch Kranker Eltern

Informationsbedürfnis von Kindern psychisch Kranker Eltern nach Albermann & Müller (2016) und Lenz et al. (2016)

Jüngere Kinder
• wünschen sich Informationen durch den betroffenen Elternteil

Jugendliche
• bevorzugen Informationen von Fachpersonen in der Praxis und Klinik

Fragen für Kinder und Jugendliche:

• Möchtest du wissen, was dein Papa und Mama für eine psychische Erkrankung haben?

Verstehen, was passiert ist?

• Krankheitsursachen und Verlauf
Wie soll ich mich verhalten?
• Umgang im familiären Alltag

Fragen für Kinder und Jugendliche:

 • Möchtest du über deine Sorgen und Ängste reden?
• Du musst dabei keine Angst haben, dass du deine Familie schlecht machst oder verrätst.

Wie geht es mit mir weiter?

• Veränderungen im Familienleben
• Du darfst und sollst weiterhin auf deine Bedürfnisse achten
• Was machst du gerne?
• => Was tut dir gut?

Was bedeutet eine psychische Krankheit?

• Information über psychische Störungen

Was mache ich wenn…?

• Notfallplan 24/7

Fragen für Kinder und Jugendliche:

• Wir werden mit Papa und Mama sowie mit dir einen Nothilfeplan erarbeiten.
• Dort kannst du lesen, wer für den Notfall ansprechbar ist.

Kontakt: peter.ullmann@ccapp.ch

Telefon: 078 700 34 82

Kinder psychisch belasteter Eltern

Wussten Sie, dass Schätzungen zufolge 20.000-30.000 Kinder und Jugendliche in der Schweiz einen psychisch belasteten Elternteil haben? (Albermann & Müller, 2016). Was bedeutet das für die Betroffenen, für die Familie, insbesondere für die Kinder? Was gibt es für mögliche Folgeprobleme und Risikofaktoren? Wer kann betroffene Eltern unterstützen und wie?

Facts und Erkenntnisse

Das psychiatrische Erkrankungsrisiko für Kinder aus psychisch belasteten Familien ist um das 3 bis 7fache im Verhältnis zum Durchschnitt der Gesamtbevölkerung erhöht (Albermann & Müller, 2016; Mattejat & Remschmidt, 2008). Einflussfaktoren wie zum Beispiel genetische Einflüsse, krankheitsbedingtes eingeschränktes elterliches Verhalten im Umgang mit dem Kind, erhöhten psychosozialen Belastungen und erhöhtes Risiko für Misshandlungen spielen hierbei eine Rolle. Interessant erscheint, dass Kinder von Eltern mit Persönlichkeitsstörungen (PKS) am auffälligsten sind und Kinder suchtkranker Eltern am unauffälligsten. Der Zusammenhang zwischen den unspezifischen Merkmalen der elterlichen Erkrankung wie Schweregrad, Chronizität und Komorbidität sowie der Auffälligkeit der Kinder konnte sich nicht nachweissen lassen. Je länger die Kinder der Erkrankung ausgesetzt sind, desto weniger auffällig werden sie eingeschätzt (Wiegand-Grefe, Geers, Petermann & Plass, 2011).

Kontakt: peter.ullmann@ccapp.ch

Telefon: 078 700 34 82

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