Was kann man in einer Krise tun?

Interventionsplanung der Krisenbehandlung

Das Kriseninterventionangebot sollte nach Schürmann (2001) vier Merkmale beinhalten:

  1. Niederschwellig (z.B. Selbstzuweisung)
  2. Zeitlich Begrenztheit der Intervention und Weitervermittlung
  3. Vernetzung
  4. Multiprofessionalität

Basierend auf den Zielen, sind mit dem Patienten / Patientin die unmittelbar geeigneten Massnahmen zu planen. Hierbei sind folgende Aspekte von Bedeutung, die nachgehend genauer erläutert werden:

  1. Beziehungsgestaltung
  2. Selbstwahrnehmung des Patienten
  3. Klientenzentrierte Beratung & Motivational Interviewing
  4. Unmittelbarer Einbezug des Sozialdienstes
  5. Angehörigenarbeit
  6. Einbezug von Arbeitgebern, Lehrern, etc.
  7. Bedarfsgerechte Tagesstruktur innerhalb der Klinik
  8. Information über Nachbehandlungsmöglichkeiten
  9. Information über Opferberatungsstellen
  10. Beachten somatischer Traumafolgen
  11. Komplementäre Angebote

Beziehungsgestaltung

Wie bereits Peplau (1995) bemerkt, wirkt die Beziehung an sich und für sich therapeutisch. Der Aufbau sollte mit Hilfe von engmaschiger Betreuung und mehrmaliger, täglicher Kontaktaufnahme stattfinden. Die Anzahl ist situativ gemeinsam mit dem Kernteam (Bezugsperson, Fallführung, Patient) festzulegen. Dabei ist darauf zu achten, dass es nicht zu viele (Gefahr der Abhängigkeit) oder zu wenige Kontakte (Gefahr der Machtlosigkeit) sind.

Gespräche zur Selbstwahrnehmung

Der innere Zustand der Betroffenen, welcher unter anderem von Chaos und Verunsicherung geprägt ist, obwohl äusserlich noch geordnet erscheinend, wird häufig von

Reaktionssymptomatik, wie affektiven Turbulenzen, die sich mit Apathie abwechseln, tiefster Verzweiflung, Depressivität, Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit, Feindseligkeit und Aggression

als auch

Abwehrmechanismen, wie Verdrängung, Verleugnungstendenzen, Beschwichtigung der Ereignisse, Abhängigkeit von Anderen, sozialem Rückzug, Flucht in Alkohol, illegalem Drogen- oder Medikamentenmissbrauch, suizidalem Verhalten begleitet.

Je nach individueller Belastbarkeit, sind mittels therapeutisch-stützender Gespräche der psychische Zustand (Gefühle / Emotionen und deren Mechanismen) und die Ursachen und Merkmale der Krise, mit den Betroffenen zu thematisieren, reflektieren und analysieren. Durch die Reflexion ist es den Betroffenen möglich, neue Optionen, unter Berücksichtigung der eigene Ressourcen und Stärken, bezogen auf die Rückgewinnung des Selbstwertgefühles, zu entwickeln.

Es findet KEIN Debriefing statt.

Klientenzentrierte Beratung & Motivational Interviewing

Die Klientenzentrierte Beratung und Motivational Interviewing (MI) stellen zwei wirksame non-direktive patientenzentrierte Beratungsmethoden dar, die den Patienten auf dem Weg der Veränderung oder anders ausgedrückt, auf den Weg aus der Krise, unterstützen. Miller & Rollnick (2015, S.18) schreiben hierzu: „MI richtet die Aufmerksamkeit auf das alltägliche/ungezwungene Sprechen über Veränderung und leitet daraus Schlussfolgerungen ab, wie man dabei vor allem im Kontext von Beratung und Therapie effiziente Gespräche gestalten kann.“ Es handelt sich hierbei um einen kooperativen Gesprächsstil mit dem die Motivation in Bezug auf das eigene Engagement für Veränderungen der Patienten gestärkt wird (ebd.)

Unmittelbarer Einbezug des Sozialdienstes

Der Sozialdienst sollte frühzeitig vor allem zur Klärung des Bedarfs an sozialarbeiterischer Unterstützung hinzugezogen werden, da häufig soziale Belastungen als auslösende oder aufrechterhaltende Faktoren der Krisen zu finden sind. Klärung Fortbestehender akuter sozialer Belastungen und Verknüpfung mit sozialen Beratungsstellen zur Weiterführung der Unterstützung.

Angehörigenarbeit

Angehörige aus der Familie, Freunde oder auch Kollegen sind eine wertvolle Ressource in der Bewältigung von Krisen. Sie sollten, wenn immer möglich, unter Berücksichtigung der individuellen Situation, bereits bei Eintritt in den Verlauf der Behandlung und Versorgung eingebunden werden. Hierzu ist die Tragfähigkeit familiärer Beziehungen, dysfunktionale Muster und supportive Kräfte auf ihren Nutzen hin, zu beurteilen. Insbesondere vor dem Hintergrund einer kurzen Verweildauer von wenigen Tagen bei Menschen mit psychosozialen Krisen, sind die nächsten Schritte nach Austritt mit den Angehörige in Bezug auf die praktischen Umsetzung zu besprechen (Kunz, Schermann, & Schürmann, 2009).

Einbezug von Arbeitgebern, Schulen & anderen Betroffenen

Mobbing am Arbeitsplatz, in der Schule, sozialen Netzwerken (z.B. Facebook, sogenanntes Cyber-Mobbing) oder auch in Vereinen respektive in der Nachbarschaft, können zu psychosozialen oder traumatischen Krisen führen. Der Einbezug von Arbeitgebern, Lehrern oder anderen betroffenen Personen, sollte nach Erreichen eines poststabilen Zustandes (Phase der Bearbeitung oder Mobilisierung) mit den Patienten besprochen werden. Auch hier, wie bei den Angehörigen, sollten die nächsten Schritte nach Austritt besprochen werden.

Tagesstruktur

Die Tagesstruktur ist auf die Bedürfnisse der Patienten, die unter ihrer Krisensituation leiden, individuell anzupassen. Unter Berücksichtigung, wieviel soziale Kommunikation (interpersonelle) und Kommunikation mit sich selbst (intrapersonelle) als ausreichend von dem Patienten erlebt werden, stellt die Basis der Tagesplanung dar. Hierdurch kann vermieden werden, dass es zu zusätzlichen Stress in einer bereits durch die Krise induzierte Stresssituation, kommt. Dabei ist unter anderem auch zu eruieren, ob die Mahlzeiten alleine oder in der Gruppe zu sich genommen werden. Weniger restriktive institutionelle Regeln zu Gunsten einer individualisierten angepassten Behandlung und Versorgung sind möglich.

Information über Beratungsstellen

Dies ist bei akuter Traumatisierung durch Erleben körperlicher Gewalt indiziert. Gegebenenfalls und auf Wunsch des Patienten Kontakt mit der entsprechenden Opferberatungsstelle bereits aus der Klinik.

Klärung somatischer Traumafolgen

Bei akuter Traumatisierung durch Erleben von unmittelbar vorhergehender körperlicher Gewalt, z.B. Sexualdelikt, sollte zunächst das entsprechende Spital die körperliche Untersuchung und Asservatsicherung (zeitkritisch) und Dokumentation, sowie bei Indikation den Kontakt mit den Rechtsmedizinern vornehmen, bevor die Patientin/der Patient bei uns eintritt. Sollte dies vergessen gehen muss der Patient über die Bedeutung der Untersuchungen informiert werden.

Komplementäre Angebote

Weitere Komplementäre Angebote, ausser der bereits zuvor beschriebenen Phytopharmaka, empfehlen sich als Unterstützung in der Krisenbewältigung.

Dazu zählen:

  • Aromatherapie (im Angebot)
  • Akupunktur (aktuell nicht im Angebot)
  • Wickel-, Bad-, Salben-, Tee-Therapien (teilweise im Angebot)

Kontakt: peter.ullmann@ccapp.ch

Telefon: 078 700 34 82

Was sind die Risikofaktoren einer Krise?

Risikofaktoren

In Zusammenhang mit Risikofaktoren bei Veränderungs- und psychosozialen Krisen, fehlen bis dato Forschungsergebnisse. Alleinig die psychosozialen Belastungsfaktoren werden unter anderem bei therapieresistenten Depressionen, Persönlichkeitsvariablen im Vorfeld dementieller Erkrankungen, psychische Erkrankungen bei Spätaussiedlern und Kindern & Jugendlichen genannt. Also immer im Zusammenhang mit einer psychiatrischen Erkrankung oder Störung, jedoch nicht in Bezug auf reine Lebensereignisse.
Psychosoziale Belastungsfaktoren bei Jugendlichen nach Freitag (2000, S.15) werden wie folgt genannt:

  • Psychiatrische Erkrankung eines Elternteiles
  • Instabilität der Ehe, Scheidung der Eltern (verbunden mit chronischen Konflikten) und Wiederverheiratung (vor allem für Mädchen)
  • Häufiger Streit der Eltern, allgemeines Streitklima der Familie
  • Mutter und Vater jünger als 20 Jahre bei der Geburt des ersten Kindes
  • Instabilität der Wohnsituation mit häufigen Umzügen und Wohnungswechsel
  • Mangelnde emotionale und materielle Unterstützung der Kinder, mangelhaftes Ausfüllen der Elternfunktion
  • Finanzielle Abhängigkeit vom Staat
  • Haushaltsvorstand arbeitslos, ungelernte/r oder angelernte/r Arbeiter/in
  • Niedriger Ausbildungsstand der Mutter und des Vaters
  • Überbelegung des Wohnraumes

Wie weit diese Faktoren auf Erwachsene übertragbar sind, kann nicht abschliessend geklärt werden. Jedoch sollte jedem Beteiligten das Wissen für eine entsprechende Sensibilität der Risikofaktoren präsent sein, um diese in den Versorgungsprozess einfliessen zu lassen.

Fremdgefährdungsrisiko im Zusammenhang mit Krisen

Es ist davon auszugehen, dass ein Zusammenhang von Fremdgefährdung und Krise besteht. Zahlen in diesem Kontext für die stationäre Behandlung sind nicht direkt vorhanden. Betrachtet man die polizeilich registrierten Gewaltstraftaten im häuslichen Bereich, werden im Jahr 2011 insgesamt 14.881 Fällen angegeben. Gegenüber den Vorjahren, ist gesamthafte eine Abnahme zu verzeichnen.

„Im Einzelnen stellt sich bei den versuchten Tötungsdelikten, schweren Körperverletzungen, übler Nachrede, Verleumdung und Vorbereitungshandlungen eine Zunahme zwischen 20% bis 58% dar. Weibliche Personen sind nach polizeilicher Kriminalstatistik 3-mal häufiger von häuslicher Gewalt betroffen als männliche“

(Bundesamt für Statistik (BFS), 2012, S. 5).

In diesem Zusammenhang, besteht die Möglichkeit, dass Opfer aber auch Täter für eine Krisenbehandlung in eine psychiatrische Institution hospitalisiert werden.

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Depression und Alkohol

Depression und Alkoholmissbrauch sind oft eng miteinander verbunden. Menschen, die an Depressionen leiden, können versucht sein, Alkohol zu trinken, um ihre Symptome zu lindern. Alkohol kann vorübergehend die Stimmung heben und den Stress reduzieren, aber es kann auch zu einer Verschlimmerung der Depressionssymptome führen und zu langfristigen negativen Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit führen.Alkohol kann auch die Wirkung von Antidepressiva abschwächen oder sogar aufheben, was die Wirksamkeit der Behandlung beeinträchtigen kann. Es ist daher wichtig, dass Menschen mit Depressionen und Alkoholproblemen eine umfassende Behandlung erhalten, die sowohl die Depression als auch den Alkoholmissbrauch angeht.Die Behandlung von Depression und Alkoholmissbrauch kann eine Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie umfassen. Einige Medikamente, die zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden, können auch bei der Behandlung von Alkoholproblemen hilfreich sein, während andere speziell zur Behandlung von Alkoholabhängigkeit entwickelt wurden.Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass Alkoholmissbrauch eine ernsthafte Störung ist und professionelle Hilfe benötigt, um überwunden zu werden. Wenn Sie glauben, dass Sie oder jemand, den Sie kennen, an Depressionen und Alkoholmissbrauch leidet, suchen Sie sofort professionelle Hilfe auf.

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Angst und Depression

Angst und Depression sind zwei unterschiedliche psychische Störungen, die jedoch oft zusammen auftreten können. Menschen, die an Depressionen leiden, können auch an Angststörungen leiden und umgekehrt.Depressionen sind durch anhaltende Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Energieverlust und Interessenverlust gekennzeichnet. Menschen mit Angststörungen hingegen erleben oft anhaltende Angst und Sorge, die ihr tägliches Leben beeinträchtigen kann. Angst kann auch körperliche Symptome wie Herzklopfen, Schwitzen und Zittern verursachen.Die Beziehung zwischen Angst und Depression ist komplex und kann unterschiedlich sein. Es gibt jedoch einige mögliche Gründe, warum diese beiden Störungen zusammen auftreten können. Einige Forscher glauben, dass sie auf ähnlichen biologischen Mechanismen beruhen können, wie zum Beispiel einer Dysregulation von Neurotransmittern wie Serotonin und Noradrenalin. Auch Stress und belastende Ereignisse können sowohl Angst als auch Depressionen auslösen.Es ist wichtig zu beachten, dass Angst und Depressionen unterschiedliche Behandlungen erfordern und dass die Behandlung einer Störung nicht unbedingt die Symptome der anderen Störung verbessert. Eine umfassende Diagnose und ein individueller Behandlungsplan sind daher unerlässlich, um Menschen mit Angst und/oder Depressionen optimal zu unterstützen. Die Behandlung kann eine Kombination aus Medikamenten und Verhaltenstherapie umfassen.

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ADHS und Depression

ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung) und Depression sind zwei verschiedene psychische Störungen, die jedoch in einigen Fällen miteinander verbunden sein können.Menschen mit ADHS haben oft Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, impulsives Verhalten zu kontrollieren und ihre Emotionen zu regulieren. Sie können auch Hyperaktivität und Impulsivität zeigen. Depressionen sind hingegen durch eine anhaltende Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Energieverlust und Interessenverlust gekennzeichnet.Es gibt einige Hinweise darauf, dass Menschen mit ADHS ein höheres Risiko für Depressionen haben als Menschen ohne ADHS. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Schwierigkeiten, die mit ADHS einhergehen, wie zum Beispiel Probleme bei der Arbeitsplatz- oder Schulerfolg, sozialer Isolation oder Konflikten mit anderen, zu Stress und Angst führen können, die wiederum das Risiko für Depressionen erhöhen.Es gibt jedoch auch einige Unterschiede zwischen ADHS und Depressionen, die wichtig zu beachten sind. Zum Beispiel haben Menschen mit ADHS oft Schwierigkeiten, Aufgaben zu beginnen und abzuschließen, während Menschen mit Depressionen Schwierigkeiten haben, überhaupt aus dem Bett zu kommen oder tägliche Aufgaben zu erledigen. Menschen mit ADHS können auch impulsiv und risikofreudig sein, während Menschen mit Depressionen sich oft zurückziehen und sich isolieren. Es ist wichtig zu beachten, dass ADHS und Depressionen unterschiedliche Behandlungen erfordern und dass die Behandlung einer Störung nicht unbedingt die Symptome der anderen Störung verbessert. Eine umfassende Diagnose und ein individueller Behandlungsplan sind daher unerlässlich, um Menschen mit ADHS und/oder Depressionen optimal zu unterstützen.

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Was tun bei Suizidalität?

Telefon
143
Manchmal möchte man mit jemandem reden.
Die Dargebotene Hand ist anonym, kompetent und immer für Sie da. https://www.143.ch/

  • Sichere Umgebung für den Patienten zu schaffen,
  • Hoffnung und Vertrauen bei dem Betroffenen aufzubauen
  • Tragfähigen therapeutische Beziehung herstellen (HSC, 2011)

Kontakt: peter.ullmann@ccapp.ch

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Was soll in der Krise erreicht werden?

Ziele der Krisenbehandlung (Outcomes)

Nachdem die Anamnese erhoben und Assessments inklusive Risiken eingeschätzt sind, werden die Ziele der Behandlung festgelegt. Die Grundlage in der Zielsetzung der Krisenintervention ist nach Sonneck, Kapusta, Tomandl, & Voracek (2012, S.18) die Hilfe zur Selbsthilfe, also die aktive Krisenbewältigung, bei dem den Betroffenen ermöglicht wird, sich in der Krise zu akzeptieren und selbst zu einer Lösungs- und Bewältigungsmöglichkeit zu finden.

Kontakt: peter.ullmann@ccapp.ch

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Kann man eine Krise diagnostizieren?

 Diagnostik der Krise

Die Krise stellt an sich keine Diagnose dar, sondern wie bereits dargestellt, eine akute Überforderung eines gewohnten Verhaltensrepertoires durch belastende äussere und inner Erlebnisse.

Sie ist begleitet von Phänomenen wie beispielsweise

  • Schlafstörungen,
  • einem verändertem Selbstwertgefühl und –konzept aber auch von
  • Fremdgefährdung und
  • Suizidalität.

Diese Phänomene sind mittels Pflegediagnostik zu eruieren und sofern vorhanden in den Behandlung und Versorgung zu integrieren. Im Rahmen der ärztlich durchgeführten ICD 10 Diagnostik ist mittels Eigen- und Fremdanamnese und klinischer Beobachtung zu prüfen, ob Diagnosen aus dem Bereich F43.- Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen vorliegen. Bei depressiven oder ängstlichen Symptomen sollte ausserdem ein BDI (Beck Depression Inventory) oder BAI (Beck-Angst-Inventory) erhoben werden. Somatische Traumafolgen sollten erhoben und dokumentiert werden (Somatostatus). Im Nachfolgenden werden einige wichtige medizinische und pflegerische Diagnosen im Rahmen von Krisen kurz dargestellt.

Kontakt: peter.ullmann@ccapp.ch

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Was ist wichtig zu Wissen für die Unterstützung in der Krise?

Krisenanamnese

Im Rahmen von Krisen sind fünf Aspekte zu erheben. Die dazugehörigen Fragen dienen zum vereinfachten Verständnis respektive die notwendige Informationen zu eruieren.

Krisenanlass

Welcher Anlass führte zu der Krise?
Subjektive Bedeutung

Welche Bedeutung hat die Krise für die betroffene Person?
Krisenanfälligkeit

Besteht eine Disposition (psychische Erkrankung, Sucht, Behinderung etc.)?
Reaktion der Umwelt

Wie reagiert das soziale und familiäre Umfeld?
Krisenverlauf

Welche Erfahrungen bestehen in der Bewältigung von Krisen (Copingstrategien und Skills)?

Kontakt: peter.ullmann@ccapp.ch

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Wie erkennt man eine Krise?

Merkmale von Krisen

Da die Krise keine Erkrankung ist, die man mittels Symptomen beschreiben könnte, spricht man hier von Merkmalen oder Kennzeichen, die eine nähere Darstellung des aktuellen Zustandes und Verlaufes ermöglichen.

Merkmale Allgemein

  •  Erhöhte Spannung
  • Unsicherheit
  • Angst
  • Hilflosigkeit
  • Irritation und Aggressivität
  • Verwirrtheit
  • Depersonalisations- und Derealisationserscheinungen
  • Wahnhafte Projektionen
  • Halluzinationen
  • Psychosomatische Beschwerden

Ciompi (1993, S.17)

Merkmale kritischer Lebensereignisse

  •  Neuanpassung/Wiederanpassung

Ein Ereignis erfordert auf Grund von Lebensveränderung eine grundlegende Wiederherstellung des Passungsgefüges zwischen Selbst und Aussenwelt.

  • Ausmass der Nicht-Vorhersehbarkeit des Ereignisses.
  • Wirkungsgrad

Das Ergebnis berührt viele andere Lebensbereiche.

  • Selbstwertbedrohung

Das Ergebnis stellt den Selbstwert einer Person in Frage.

  • Selbstkonsistenz-Bedrohung

Das Ergebnis bedroht zentrale Überzeugungen, die die eigene Person betreffen.

  • Orientierungsverlust

Das Ergebnis interferiert mit zentralen Zielen und Anliegen der Person.

  • Retraumatisierung

Das Ergebnis aktiviert Erinnerungen an frühere, nicht bewältigte Ereignisse.

(Filipp, 1997, Kunz, Schermann, & Schürmann, 2009, S.183)

Das Risiko für eine Krise nimmt zu, je mehr Merkmale zutreffend sind.

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