Posttraumatische Belastungsstörung und Depression: Ein tiefer Blick in das Unsichtbare

Posttraumatische Belastungsstörung und Depression: Ein tiefer Blick in das Unsichtbare

Psychische Erkrankungen sind oft schwer zu erkennen, besonders wenn es um die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und Depressionen geht. Beide Störungen beeinflussen das Leben der Betroffenen erheblich, sind aber in der öffentlichen Wahrnehmung noch immer mit vielen Missverständnissen behaftet. Doch was genau steckt hinter diesen Erkrankungen, und wie lassen sie sich voneinander unterscheiden?

Was ist eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)?

PTBS entsteht nach einem oder mehreren traumatischen Erlebnissen, die das Sicherheitsempfinden tief erschüttern. Solche Erlebnisse können Unfälle, Gewaltverbrechen, Krieg, Naturkatastrophen oder Missbrauch sein. Typische Symptome sind:

  • Wiedererleben der traumatischen Situation durch Flashbacks oder Albträume
  • Starke emotionale und körperliche Reaktionen auf Erinnerungen an das Trauma
  • Vermeidung bestimmter Orte, Personen oder Gedanken, die an das Ereignis erinnern
  • Erhöhte Wachsamkeit, Schlafstörungen und starke innere Unruhe

Was ist eine Depression?

Eine Depression ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die weit über normale Traurigkeit hinausgeht. Sie kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter genetische Veranlagung, chronischer Stress oder traumatische Erlebnisse. Symptome einer Depression umfassen:

  • Anhaltende Niedergeschlagenheit und Gefühle der Hoffnungslosigkeit
  • Interessenverlust an früher geliebten Aktivitäten
  • Schlafprobleme oder übermäßiges Schlafbedürfnis
  • Konzentrationsprobleme und Entscheidungsschwierigkeiten
  • Körperliche Beschwerden ohne erkennbare Ursache

Gibt es Zusammenhänge zwischen PTBS und Depression?

Ja, viele Menschen mit PTBS entwickeln im Laufe der Zeit auch eine Depression. Das ständige Wiedererleben des Traumas, die emotionale Belastung und das Gefühl der Entfremdung können depressive Symptome verstärken. Beide Störungen können zu sozialem Rückzug, beruflichen Schwierigkeiten und einer verminderten Lebensqualität führen.

Wie kann geholfen werden?

Der erste Schritt zur Heilung ist das Erkennen der Symptome und das Eingestehen, dass Hilfe benötigt wird. Therapieformen wie die kognitive Verhaltenstherapie, EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) und medikamentöse Behandlungen können helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Auch soziale Unterstützung durch Familie und Freunde spielt eine wesentliche Rolle auf dem Weg zur Besserung.

Psychische Erkrankungen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern von erlebtem Leid. Mit der richtigen Hilfe kann der Weg aus der Dunkelheit gefunden werden.

Warum Deine Teilnahme an der Unterstützung wichtig ist

Ich weiß, es ist nicht immer einfach, den nächsten Schritt zu machen, besonders wenn Du Dich in einer schwierigen Phase befindest. Vielleicht hast Du den letzten Therapie-Termin verpasst oder hattest Zweifel, ob es überhaupt hilft. Ich möchte Dir jedoch ans Herz legen, wie wichtig es ist, weiterhin an den Gesprächen teilzunehmen.

Gerade bei Depressionen und einem niedrigen Selbstwertgefühl fällt es vielen schwer, sich selbst die nötige Unterstützung zu geben und Hilfe anzunehmen. Doch die regelmäßige Teilnahme an der Therapie ist ein entscheidender Schritt, um den Kreislauf negativer Gedanken zu durchbrechen und Dein Selbstwertgefühl langsam wieder aufzubauen.

Es kann sich anfühlen, als würde es nichts ändern, aber genau diese Schritte, auch die kleinen, führen zu einem besseren Verständnis und einer langfristigen Veränderung. Indem Du an den Terminen festhältst, gibst Du Dir selbst die Chance, neue Perspektiven zu gewinnen und Dich von der Last der negativen Gedanken zu befreien.

Falls Du Schwierigkeiten hast, Dich zu motivieren oder Gründe siehst, warum die Teilnahme nicht möglich ist, möchte ich, dass Du weißt, dass ich für Dich da bin. Lass uns offen darüber sprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Jeder Schritt zählt, und Du verdienst es, den Weg zur Besserung zu gehen.

Denke daran: Es ist okay, sich Unterstützung zu holen, und die Therapie ist ein wertvolles Werkzeug auf Deinem Weg zu mehr Lebensfreude und einem besseren Selbstwertgefühl.

Selbstwertgefühl Teil 1 – Leistung und Selbstwertgefühl – ab wann macht es krank ?

Leistung und Selbstwertgefühl sind eng miteinander verknüpft, und es kann problematisch werden, wenn der Selbstwert hauptsächlich oder ausschließlich an Leistungserwartungen geknüpft wird. Die Frage, ab wann dieser Zusammenhang „krank“ macht, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie individuelle Resilienz, Persönlichkeitsmerkmale und äußere Umstände. Dennoch gibt es einige typische Anzeichen dafür, wann dieser Zusammenhang zu einer Belastung und möglicherweise zu einer psychischen Erkrankung führen kann:

1. Perfektionismus und Überforderung

Wenn jemand sich selbst oder von anderen unerreichbar hohe Leistungsstandards auferlegt, entsteht oft ein ständiges Gefühl der Unzufriedenheit, auch wenn Erfolge erzielt werden. Dieser Perfektionismus kann zu ständiger Überforderung führen und sich in chronischem Stress, Schlafstörungen und Erschöpfung äußern. Über einen längeren Zeitraum kann dies zu Burnout oder depressiven Störungen führen.

2. Selbstwert abhängig von externer Anerkennung

Wenn das Selbstwertgefühl überwiegend von der Anerkennung anderer oder von äußeren Erfolgen abhängt, kann ein Mangel an positiver Rückmeldung starken Druck erzeugen. Fehlt diese Bestätigung, fühlen sich Betroffene oft wertlos oder nicht gut genug. Diese permanente Suche nach Bestätigung kann auf Dauer in Angststörungen oder depressive Episoden münden.

3. Unfähigkeit, Misserfolge zu verarbeiten

Misserfolge sind ein Teil des Lebens, doch wer seinen Wert stark mit seiner Leistung verknüpft, kann Schwierigkeiten haben, Rückschläge zu verarbeiten. Das Gefühl, bei Fehlern „versagt“ zu haben, kann Scham, Selbstzweifel und sogar Hoffnungslosigkeit hervorrufen. Diese negativen Emotionen führen oft zu einer Abwärtsspirale, die in schweren Fällen zu Depressionen oder Angstzuständen führt.

4. Ständige Selbstkritik

Ein innerer Kritiker, der permanent die eigene Leistung hinterfragt und kritisiert, kann langfristig das Selbstwertgefühl untergraben. Diese übermäßige Selbstkritik kann zu ständiger Unzufriedenheit führen und das Risiko für psychische Erkrankungen wie Selbstwertprobleme, depressive Verstimmungen oder Zwangsstörungen erhöhen.

5. Vernachlässigung anderer Lebensbereiche

Wer zu stark auf Leistung fokussiert ist, neigt dazu, andere wichtige Lebensbereiche wie soziale Beziehungen, Freizeit oder Selbstfürsorge zu vernachlässigen. Diese einseitige Lebensführung kann das Wohlbefinden stark beeinträchtigen und langfristig zu sozialer Isolation, Erschöpfung oder psychosomatischen Erkrankungen führen.

Wann es „krank“ macht:

Es wird problematisch, wenn:

  • Leistung der Hauptfokus des Selbstwertes wird und alle anderen Aspekte vernachlässigt werden.
  • Ständiger Druck und das Gefühl, nie gut genug zu sein, das tägliche Leben dominiert.
  • Körperliche Symptome wie Erschöpfung, Schlafstörungen oder psychosomatische Beschwerden hinzukommen.
  • Soziale Beziehungen und persönliche Interessen zugunsten der Arbeit oder Leistungserbringung aufgegeben werden.

In diesen Fällen kann es zu ernsten psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Burnout kommen.

Telefon 078 700 34 82

Der Umgang mit Depression und den Herausforderungen der Arbeitsunfähigkeit: Ein Beispiel aus der Praxis

Einleitung

Depressive Störungen können tiefgreifende Auswirkungen auf das tägliche Leben einer betroffenen Person haben. Besonders herausfordernd wird es, wenn die Symptome so stark ausgeprägt sind, dass sie die berufliche Leistungsfähigkeit und die alltäglichen Verpflichtungen beeinträchtigen. Ein häufiges Thema, das im Zusammenhang mit Depressionen angesprochen wird, ist die Frage nach der Arbeitsunfähigkeit. Für viele Betroffene ist der Schritt, eine Krankschreibung zu akzeptieren und mit dem Arbeitgeber zu kommunizieren, eine enorme Hürde. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf den Umgang mit Depressionen und die emotionalen sowie praktischen Herausforderungen, die mit einer möglichen Arbeitsunfähigkeit verbunden sind.

Die Auswirkungen von Depressionen auf das tägliche Leben

Depressive Symptome äußern sich häufig in einer Vielzahl von körperlichen und emotionalen Beschwerden. Patienten berichten von anhaltender Erschöpfung, energielosen Phasen, Verlust von Freude und Motivation sowie einer anhaltend gedrückten Stimmung. Für viele Menschen mit Depressionen wird der Alltag zur enormen Belastung, und auch einfache Aufgaben erscheinen überwältigend. Dazu kommen Gefühle von Wertlosigkeit und Selbstzweifel, die die Symptome noch verstärken können.

Die Herausforderung einer Arbeitsunfähigkeit

Ein weiterer zentraler Punkt, den viele Menschen mit Depressionen beschäftigen, ist die Frage nach der Arbeitsfähigkeit. Für einige stellt sich die Entscheidung, eine Krankschreibung in Anspruch zu nehmen, als eine große psychische Hürde dar. Neben der Sorge vor Stigmatisierung und dem Gefühl des Versagens gibt es auch die Angst, die Kollegen oder den Arbeitgeber zu enttäuschen. Viele Menschen mit Depressionen verspüren ein starkes Verantwortungsgefühl und haben Schwierigkeiten, ihre eigenen Bedürfnisse über die ihrer Arbeitsstelle zu stellen.

In einem aktuellen Beispiel aus der Praxis einer Patientin, die unter einer ausgeprägten depressiven Symptomatik leidet, wurde diese Problematik intensiv besprochen. Sie zeigte sich zunächst zögerlich, eine Krankschreibung in Anspruch zu nehmen, obwohl ihre Symptome eine klare Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit zur Folge hatten. Doch nach einem Gespräch mit ihrem Hausarzt wurde ihr eine Krankschreibung für drei Wochen ausgestellt, was ihr eine gewisse Erleichterung verschaffte. Die Patientin konnte sich für eine kurze Zeit von den beruflichen Anforderungen befreien und sich auf ihre Erholung konzentrieren.

Der Umgang mit Nachfragen des Arbeitgebers

Die Frage, wie man mit Nachfragen des Arbeitgebers bezüglich der Krankheitsursache umgeht, ist eine häufige Sorge. In der Praxis wurde der Patientin geraten, keine detaillierten Informationen zu ihrer Erkrankung zu teilen. Stattdessen wurden Formulierungen erarbeitet, die es ihr ermöglichen, die Situation für sich zu schützen und gleichzeitig auf die Notwendigkeit einer Auszeit hinzuweisen, ohne sich weiter zu rechtfertigen. Das Ziel war, der Patientin zu helfen, ihre Grenzen zu wahren und sich nicht zusätzlich zu belasten.

Selbstfürsorge und Abgrenzung

Ein weiteres wichtiges Thema, das häufig bei der Behandlung von Depressionen aufgegriffen wird, ist das Thema Selbstfürsorge. Menschen mit Depressionen haben oft Schwierigkeiten, sich von den Anforderungen des Alltags abzugrenzen. Sie fühlen sich verpflichtet, auch dann zu handeln, wenn ihre eigenen Ressourcen erschöpft sind. In diesem Fall berichtete die Patientin, dass sie sich weiterhin verpflichtet fühlte, alltägliche Aufgaben wie das Kochen zu übernehmen, obwohl dies für sie eine zusätzliche Belastung darstellte.

Hier ist es wichtig, dass Betroffene lernen, ihre Bedürfnisse zu erkennen und diese in ihren Alltag zu integrieren. Es geht darum, Prioritäten zu setzen und sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen, ohne sich mit den Anforderungen anderer zu überlasten.

Fazit

Der Umgang mit einer Depression und den damit verbundenen Herausforderungen ist komplex und erfordert viel Unterstützung und Verständnis. Eine Krankschreibung kann eine wertvolle Möglichkeit sein, sich von der Arbeitswelt zurückzuziehen und den Fokus auf die eigene Erholung zu legen. Wichtig ist, dass die betroffene Person lernt, ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und sich nicht durch das Gefühl der Verpflichtung zu überlasten. Ein offener Umgang mit den eigenen Grenzen und eine professionelle Unterstützung sind entscheidend, um die erforderliche Stabilität wiederzuerlangen und den Weg aus der Depression zu finden.

Was kann man in einer Krise tun?

Interventionsplanung der Krisenbehandlung

Das Kriseninterventionangebot sollte nach Schürmann (2001) vier Merkmale beinhalten:

  1. Niederschwellig (z.B. Selbstzuweisung)
  2. Zeitlich Begrenztheit der Intervention und Weitervermittlung
  3. Vernetzung
  4. Multiprofessionalität

Basierend auf den Zielen, sind mit dem Patienten / Patientin die unmittelbar geeigneten Massnahmen zu planen. Hierbei sind folgende Aspekte von Bedeutung, die nachgehend genauer erläutert werden:

  1. Beziehungsgestaltung
  2. Selbstwahrnehmung des Patienten
  3. Klientenzentrierte Beratung & Motivational Interviewing
  4. Unmittelbarer Einbezug des Sozialdienstes
  5. Angehörigenarbeit
  6. Einbezug von Arbeitgebern, Lehrern, etc.
  7. Bedarfsgerechte Tagesstruktur innerhalb der Klinik
  8. Information über Nachbehandlungsmöglichkeiten
  9. Information über Opferberatungsstellen
  10. Beachten somatischer Traumafolgen
  11. Komplementäre Angebote

Beziehungsgestaltung

Wie bereits Peplau (1995) bemerkt, wirkt die Beziehung an sich und für sich therapeutisch. Der Aufbau sollte mit Hilfe von engmaschiger Betreuung und mehrmaliger, täglicher Kontaktaufnahme stattfinden. Die Anzahl ist situativ gemeinsam mit dem Kernteam (Bezugsperson, Fallführung, Patient) festzulegen. Dabei ist darauf zu achten, dass es nicht zu viele (Gefahr der Abhängigkeit) oder zu wenige Kontakte (Gefahr der Machtlosigkeit) sind.

Gespräche zur Selbstwahrnehmung

Der innere Zustand der Betroffenen, welcher unter anderem von Chaos und Verunsicherung geprägt ist, obwohl äusserlich noch geordnet erscheinend, wird häufig von

Reaktionssymptomatik, wie affektiven Turbulenzen, die sich mit Apathie abwechseln, tiefster Verzweiflung, Depressivität, Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit, Feindseligkeit und Aggression

als auch

Abwehrmechanismen, wie Verdrängung, Verleugnungstendenzen, Beschwichtigung der Ereignisse, Abhängigkeit von Anderen, sozialem Rückzug, Flucht in Alkohol, illegalem Drogen- oder Medikamentenmissbrauch, suizidalem Verhalten begleitet.

Je nach individueller Belastbarkeit, sind mittels therapeutisch-stützender Gespräche der psychische Zustand (Gefühle / Emotionen und deren Mechanismen) und die Ursachen und Merkmale der Krise, mit den Betroffenen zu thematisieren, reflektieren und analysieren. Durch die Reflexion ist es den Betroffenen möglich, neue Optionen, unter Berücksichtigung der eigene Ressourcen und Stärken, bezogen auf die Rückgewinnung des Selbstwertgefühles, zu entwickeln.

Es findet KEIN Debriefing statt.

Klientenzentrierte Beratung & Motivational Interviewing

Die Klientenzentrierte Beratung und Motivational Interviewing (MI) stellen zwei wirksame non-direktive patientenzentrierte Beratungsmethoden dar, die den Patienten auf dem Weg der Veränderung oder anders ausgedrückt, auf den Weg aus der Krise, unterstützen. Miller & Rollnick (2015, S.18) schreiben hierzu: „MI richtet die Aufmerksamkeit auf das alltägliche/ungezwungene Sprechen über Veränderung und leitet daraus Schlussfolgerungen ab, wie man dabei vor allem im Kontext von Beratung und Therapie effiziente Gespräche gestalten kann.“ Es handelt sich hierbei um einen kooperativen Gesprächsstil mit dem die Motivation in Bezug auf das eigene Engagement für Veränderungen der Patienten gestärkt wird (ebd.)

Unmittelbarer Einbezug des Sozialdienstes

Der Sozialdienst sollte frühzeitig vor allem zur Klärung des Bedarfs an sozialarbeiterischer Unterstützung hinzugezogen werden, da häufig soziale Belastungen als auslösende oder aufrechterhaltende Faktoren der Krisen zu finden sind. Klärung Fortbestehender akuter sozialer Belastungen und Verknüpfung mit sozialen Beratungsstellen zur Weiterführung der Unterstützung.

Angehörigenarbeit

Angehörige aus der Familie, Freunde oder auch Kollegen sind eine wertvolle Ressource in der Bewältigung von Krisen. Sie sollten, wenn immer möglich, unter Berücksichtigung der individuellen Situation, bereits bei Eintritt in den Verlauf der Behandlung und Versorgung eingebunden werden. Hierzu ist die Tragfähigkeit familiärer Beziehungen, dysfunktionale Muster und supportive Kräfte auf ihren Nutzen hin, zu beurteilen. Insbesondere vor dem Hintergrund einer kurzen Verweildauer von wenigen Tagen bei Menschen mit psychosozialen Krisen, sind die nächsten Schritte nach Austritt mit den Angehörige in Bezug auf die praktischen Umsetzung zu besprechen (Kunz, Schermann, & Schürmann, 2009).

Einbezug von Arbeitgebern, Schulen & anderen Betroffenen

Mobbing am Arbeitsplatz, in der Schule, sozialen Netzwerken (z.B. Facebook, sogenanntes Cyber-Mobbing) oder auch in Vereinen respektive in der Nachbarschaft, können zu psychosozialen oder traumatischen Krisen führen. Der Einbezug von Arbeitgebern, Lehrern oder anderen betroffenen Personen, sollte nach Erreichen eines poststabilen Zustandes (Phase der Bearbeitung oder Mobilisierung) mit den Patienten besprochen werden. Auch hier, wie bei den Angehörigen, sollten die nächsten Schritte nach Austritt besprochen werden.

Tagesstruktur

Die Tagesstruktur ist auf die Bedürfnisse der Patienten, die unter ihrer Krisensituation leiden, individuell anzupassen. Unter Berücksichtigung, wieviel soziale Kommunikation (interpersonelle) und Kommunikation mit sich selbst (intrapersonelle) als ausreichend von dem Patienten erlebt werden, stellt die Basis der Tagesplanung dar. Hierdurch kann vermieden werden, dass es zu zusätzlichen Stress in einer bereits durch die Krise induzierte Stresssituation, kommt. Dabei ist unter anderem auch zu eruieren, ob die Mahlzeiten alleine oder in der Gruppe zu sich genommen werden. Weniger restriktive institutionelle Regeln zu Gunsten einer individualisierten angepassten Behandlung und Versorgung sind möglich.

Information über Beratungsstellen

Dies ist bei akuter Traumatisierung durch Erleben körperlicher Gewalt indiziert. Gegebenenfalls und auf Wunsch des Patienten Kontakt mit der entsprechenden Opferberatungsstelle bereits aus der Klinik.

Klärung somatischer Traumafolgen

Bei akuter Traumatisierung durch Erleben von unmittelbar vorhergehender körperlicher Gewalt, z.B. Sexualdelikt, sollte zunächst das entsprechende Spital die körperliche Untersuchung und Asservatsicherung (zeitkritisch) und Dokumentation, sowie bei Indikation den Kontakt mit den Rechtsmedizinern vornehmen, bevor die Patientin/der Patient bei uns eintritt. Sollte dies vergessen gehen muss der Patient über die Bedeutung der Untersuchungen informiert werden.

Komplementäre Angebote

Weitere Komplementäre Angebote, ausser der bereits zuvor beschriebenen Phytopharmaka, empfehlen sich als Unterstützung in der Krisenbewältigung.

Dazu zählen:

  • Aromatherapie (im Angebot)
  • Akupunktur (aktuell nicht im Angebot)
  • Wickel-, Bad-, Salben-, Tee-Therapien (teilweise im Angebot)

Kontakt: peter.ullmann@ccapp.ch

Telefon: 078 700 34 82

Was sind die Risikofaktoren einer Krise?

Risikofaktoren

In Zusammenhang mit Risikofaktoren bei Veränderungs- und psychosozialen Krisen, fehlen bis dato Forschungsergebnisse. Alleinig die psychosozialen Belastungsfaktoren werden unter anderem bei therapieresistenten Depressionen, Persönlichkeitsvariablen im Vorfeld dementieller Erkrankungen, psychische Erkrankungen bei Spätaussiedlern und Kindern & Jugendlichen genannt. Also immer im Zusammenhang mit einer psychiatrischen Erkrankung oder Störung, jedoch nicht in Bezug auf reine Lebensereignisse.
Psychosoziale Belastungsfaktoren bei Jugendlichen nach Freitag (2000, S.15) werden wie folgt genannt:

  • Psychiatrische Erkrankung eines Elternteiles
  • Instabilität der Ehe, Scheidung der Eltern (verbunden mit chronischen Konflikten) und Wiederverheiratung (vor allem für Mädchen)
  • Häufiger Streit der Eltern, allgemeines Streitklima der Familie
  • Mutter und Vater jünger als 20 Jahre bei der Geburt des ersten Kindes
  • Instabilität der Wohnsituation mit häufigen Umzügen und Wohnungswechsel
  • Mangelnde emotionale und materielle Unterstützung der Kinder, mangelhaftes Ausfüllen der Elternfunktion
  • Finanzielle Abhängigkeit vom Staat
  • Haushaltsvorstand arbeitslos, ungelernte/r oder angelernte/r Arbeiter/in
  • Niedriger Ausbildungsstand der Mutter und des Vaters
  • Überbelegung des Wohnraumes

Wie weit diese Faktoren auf Erwachsene übertragbar sind, kann nicht abschliessend geklärt werden. Jedoch sollte jedem Beteiligten das Wissen für eine entsprechende Sensibilität der Risikofaktoren präsent sein, um diese in den Versorgungsprozess einfliessen zu lassen.

Fremdgefährdungsrisiko im Zusammenhang mit Krisen

Es ist davon auszugehen, dass ein Zusammenhang von Fremdgefährdung und Krise besteht. Zahlen in diesem Kontext für die stationäre Behandlung sind nicht direkt vorhanden. Betrachtet man die polizeilich registrierten Gewaltstraftaten im häuslichen Bereich, werden im Jahr 2011 insgesamt 14.881 Fällen angegeben. Gegenüber den Vorjahren, ist gesamthafte eine Abnahme zu verzeichnen.

„Im Einzelnen stellt sich bei den versuchten Tötungsdelikten, schweren Körperverletzungen, übler Nachrede, Verleumdung und Vorbereitungshandlungen eine Zunahme zwischen 20% bis 58% dar. Weibliche Personen sind nach polizeilicher Kriminalstatistik 3-mal häufiger von häuslicher Gewalt betroffen als männliche“

(Bundesamt für Statistik (BFS), 2012, S. 5).

In diesem Zusammenhang, besteht die Möglichkeit, dass Opfer aber auch Täter für eine Krisenbehandlung in eine psychiatrische Institution hospitalisiert werden.

Kontakt: peter.ullmann@ccapp.ch

Telefon: 078 700 34 82

Depression und Alkohol

Depression und Alkoholmissbrauch sind oft eng miteinander verbunden. Menschen, die an Depressionen leiden, können versucht sein, Alkohol zu trinken, um ihre Symptome zu lindern. Alkohol kann vorübergehend die Stimmung heben und den Stress reduzieren, aber es kann auch zu einer Verschlimmerung der Depressionssymptome führen und zu langfristigen negativen Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit führen.Alkohol kann auch die Wirkung von Antidepressiva abschwächen oder sogar aufheben, was die Wirksamkeit der Behandlung beeinträchtigen kann. Es ist daher wichtig, dass Menschen mit Depressionen und Alkoholproblemen eine umfassende Behandlung erhalten, die sowohl die Depression als auch den Alkoholmissbrauch angeht.Die Behandlung von Depression und Alkoholmissbrauch kann eine Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie umfassen. Einige Medikamente, die zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden, können auch bei der Behandlung von Alkoholproblemen hilfreich sein, während andere speziell zur Behandlung von Alkoholabhängigkeit entwickelt wurden.Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass Alkoholmissbrauch eine ernsthafte Störung ist und professionelle Hilfe benötigt, um überwunden zu werden. Wenn Sie glauben, dass Sie oder jemand, den Sie kennen, an Depressionen und Alkoholmissbrauch leidet, suchen Sie sofort professionelle Hilfe auf.

Telefon 078 700 34 82

Angst und Depression

Angst und Depression sind zwei unterschiedliche psychische Störungen, die jedoch oft zusammen auftreten können. Menschen, die an Depressionen leiden, können auch an Angststörungen leiden und umgekehrt.Depressionen sind durch anhaltende Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Energieverlust und Interessenverlust gekennzeichnet. Menschen mit Angststörungen hingegen erleben oft anhaltende Angst und Sorge, die ihr tägliches Leben beeinträchtigen kann. Angst kann auch körperliche Symptome wie Herzklopfen, Schwitzen und Zittern verursachen.Die Beziehung zwischen Angst und Depression ist komplex und kann unterschiedlich sein. Es gibt jedoch einige mögliche Gründe, warum diese beiden Störungen zusammen auftreten können. Einige Forscher glauben, dass sie auf ähnlichen biologischen Mechanismen beruhen können, wie zum Beispiel einer Dysregulation von Neurotransmittern wie Serotonin und Noradrenalin. Auch Stress und belastende Ereignisse können sowohl Angst als auch Depressionen auslösen.Es ist wichtig zu beachten, dass Angst und Depressionen unterschiedliche Behandlungen erfordern und dass die Behandlung einer Störung nicht unbedingt die Symptome der anderen Störung verbessert. Eine umfassende Diagnose und ein individueller Behandlungsplan sind daher unerlässlich, um Menschen mit Angst und/oder Depressionen optimal zu unterstützen. Die Behandlung kann eine Kombination aus Medikamenten und Verhaltenstherapie umfassen.

Telefon 078 700 34 82

ADHS und Depression

ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung) und Depression sind zwei verschiedene psychische Störungen, die jedoch in einigen Fällen miteinander verbunden sein können.Menschen mit ADHS haben oft Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, impulsives Verhalten zu kontrollieren und ihre Emotionen zu regulieren. Sie können auch Hyperaktivität und Impulsivität zeigen. Depressionen sind hingegen durch eine anhaltende Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Energieverlust und Interessenverlust gekennzeichnet.Es gibt einige Hinweise darauf, dass Menschen mit ADHS ein höheres Risiko für Depressionen haben als Menschen ohne ADHS. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Schwierigkeiten, die mit ADHS einhergehen, wie zum Beispiel Probleme bei der Arbeitsplatz- oder Schulerfolg, sozialer Isolation oder Konflikten mit anderen, zu Stress und Angst führen können, die wiederum das Risiko für Depressionen erhöhen.Es gibt jedoch auch einige Unterschiede zwischen ADHS und Depressionen, die wichtig zu beachten sind. Zum Beispiel haben Menschen mit ADHS oft Schwierigkeiten, Aufgaben zu beginnen und abzuschließen, während Menschen mit Depressionen Schwierigkeiten haben, überhaupt aus dem Bett zu kommen oder tägliche Aufgaben zu erledigen. Menschen mit ADHS können auch impulsiv und risikofreudig sein, während Menschen mit Depressionen sich oft zurückziehen und sich isolieren. Es ist wichtig zu beachten, dass ADHS und Depressionen unterschiedliche Behandlungen erfordern und dass die Behandlung einer Störung nicht unbedingt die Symptome der anderen Störung verbessert. Eine umfassende Diagnose und ein individueller Behandlungsplan sind daher unerlässlich, um Menschen mit ADHS und/oder Depressionen optimal zu unterstützen.

Telefon 078 700 34 82

Was tun bei Suizidalität?

Telefon
143
Manchmal möchte man mit jemandem reden.
Die Dargebotene Hand ist anonym, kompetent und immer für Sie da. https://www.143.ch/

  • Sichere Umgebung für den Patienten zu schaffen,
  • Hoffnung und Vertrauen bei dem Betroffenen aufzubauen
  • Tragfähigen therapeutische Beziehung herstellen (HSC, 2011)

Kontakt: peter.ullmann@ccapp.ch

Telefon: 078 700 34 82

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmen Sie dem zu.

Datenschutzerklärung