Was ist eine Krise?

Allgemeines

Im Verlaufe eines Lebens müssen sich Individuen immer wieder auf neue unvorhergesehene, teilweise plötzliche, aber auch auf schleichende Veränderungen einstellen. Infolge des Veränderungsprozesses bedarf es verschiedener Anpassungen. Hierfür werden die in einem Leben erlernten, altbewährten Handlungsmechanismen (Reaktionen) abgerufen, in der Hoffnung den induzierten, lästigen Stress loszuwerden oder zu mindestens ein wenig zu reduzieren. Gelingt es denn, so beruhigt sich das System und man spricht dann von einer kontrollierten Stressreaktion bzw. Krise. Im anderen Fall besteht ein anhaltender Stresszustand, der mit einer permanenten Suche nach Lösungen einhergeht. Mann oder Frau befindet sich also im Ausnahmezustand oder anders ausgedrückt in einer anhaltenden Krise. Infolge wird oftmals zuerst in der Familie oder bei Freunden um Rat und später dann, wenn diese Ressourcen nicht mehr ausreichend erscheinen, nach professioneller Unterstützung gesucht (Hüther, 2004).

Krise

Hierbei wird eine

„schwierige, gefährliche Lage, in der es um eine Entscheidung geht“

bezeichnet, die als

„geistige, seelische, materielle, schöpferische Krise/Krisis“

(Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, 2015) auftreten kann. Die Autorengruppe Sonneck, Kapusta, Tomandl, & Voracek (2012, S.15) stellen fest, dass es sich hierbei nicht um ein Krankheitsbild handelt, sondern vielmehr um die

„Akuität des Zustandsbildes, wenn also therapeutisches Handeln im weitesten Sinn unverzüglich einsetzen muss, um irreversible Schäden, z. B. Chronifizierung (festgefahrenen Reaktionsphasen nach Cullberg) oder Krankheiten oder Suizide zu verhindern.“.

Caplan präzisiert hierzu, dass es sich um eine

„akute Überforderung eines gewohnten Verhaltensrepertoires durch belastende äussere und innere Erlebnisse“

(ebd. S.181) handelt und Ciompi (1993, S.16) meint dazu, dass die Krise

„mit dem Charakter des Bedrohlichem auftritt, sie eine Labilisierung mit sich bringt, mit einer erhöhten Suggestibilität verbunden ist und damit kleine Ursachen grosse Wirkungen haben können“.

Zusammenfassend bedeutet es, dass

eine Krise ein psychisches Zustandsbild ist, bei der eine akute Überforderung eines gewohnten Verhaltensrepertoires durch belastende äussere und innere Erlebnisse vorliegt, bei dem ein therapeutisches vermittelndes Eingreifen im weitesten Sinn unverzüglich einsetzen muss, um einerseits sozialen, psychologischen und medizinischen Folgen vorzubeugen und andererseits irreversible Schäden, z. B. Chronifizierung (festgefahrenen Reaktionsphasen nach Cullberg) oder Krankheiten oder Suizide zu verhindern.

Differenzierung von Krisen

Einerseits erscheint die Unterscheidung zwischen psychosozialer und krankheitsbedingter Krise als auch andererseits das Wissen über spezifische Aspekte der Krise vor dem Hintergrund einer zielorientierten Behandlung wichtig. Allen gemeinsam ist, dass die Krise ein

„Übergang von einer Lebenslage zur anderen (z.B. bei Trennung)“

(Kunz, Schermann, & Schürmann, 2009, S. 180) darstellt. Das bedeutet, dass es einen Zustand vor und nach der Krise gibt und geben wird.

Psychosoziale Krise

Unter Krisenanlässe zählen Trennung, akute Suizidalität, Arbeitslosigkeit und Überschuldung, häusliche Gewalt, sexueller Missbrauch, Entwicklungskrisen im Jugendalter und Angst im Kontext einer Paarkrise (Kunz, Schermann, & Schürmann (2009). Das Burnout-Syndrom ist dabei als eine mögliche Entwicklung zu einer psychosozialen Krise zu verstehen (Sonneck, Kapusta, Tomandl, & Voracek, 2012).
Weitere Formen die unter der psychosozialen Krise verortet werden können, sind:

  • Traumatische Krisen
  • Veränderungskrisen und
  • Chronisch-protrahierte Krisen (ebd.).

Krankheitsbedingte Krisen

Krankheitsbedingte Krisen können im Kontext bestehenden oder neu auftretenden Krankheiten, wie z.B. einer Depressionen, auftreten. Ebenso kann die Krisen dann entstehen, wenn der Patient / Patientin informiert wird, dass es sich um einen chronischen Krankheitsverlauf handelt. Psychosoziale und krankheitsbezogene Krisen können auch in Kombination auftreten, wie es beispielsweise bei Trennung infolge einer Erkrankung der Fall sein kann. Gegeben falls wird erst im Verlauf der Behandlung deutlich, dass es sich um eine Mischform handelt.

 

Krisenintervention für Personen mit schweren psychischen Erkrankungen

„Der Übergang vom Krankenhaus zur ambulanten Versorgung kann beängstigend und ein schwieriges Erlebnis für Personen mit schweren psychischen Erkrankungen sein. Personen mit psychischen Gesundheitsproblemen könnten keine Netzwerke zur Unterstützung haben, wie Familie, Freunde und Betreuer. Sie haben oft niemanden den sie persönlich kennen, der ihnen helfen könnte, wenn sie nach Hause zurückkehren. Erschwerend kommt hinzu, dass Personen mit schweren psychischen Erkrankungen kritische Einbrüche ihrer psychischen Gesundheit haben können, die zu einem Drehtür-Effekt in der Versorgung führen können. Das heißt, dass die Leistungsempfänger aus dem Krankenhaus entlassen werden, wenn sie als stabil und gesund befunden werden, nur um wieder ins Krankenhaus eingewiesen zu werden, wenn ihr psychischer Zustand sich aufgrund einer Akutphase oder Krise verschlechtert. Kriseninterventions- und häusliche Versorgungspakete wurden als eine mögliche Lösung für diese Probleme entwickelt.“

http://www.cochrane.org/de/CD001087/krisenintervention-fur-personen-mit-schweren-psychischen-Erkrankungen Stand 6.3.2018

Informationen für Betroffene und Angehörige

Betroffene und Angehörige

Equilibrium – Verein zur Bewältigung von Depressionen (Betroffene und Angehörige)

Wir sind ein Verein von Menschen, die von Depressionen betroffen sind. Mit unseren Aktivitäten möchten wir offen über Depressionen informieren und einen Beitrag leisten, die Krankheit zu entstigmatisieren.

www.depressionen.ch

Tel. 0848 143 144;

info@depressionen.ch

Schweizerische Stiftung pro mente sana

Zu den Dienstleistungen gehört die kostenlose telefonische Beratung bei psychosozialen oder rechtlichen Fragen und seit Mitte 2015 auch psychosoziale e-Beratung durch Peers und Fachpesonen. Pro Mente Sana publiziert Ratgeber und Informationsbroschüren über psychische Krankheiten und ist Herausgeberin der Zeitschrift «Pro Mente Sana aktuell», die über Entwicklungen in der Psychiatrie sowie über Erkrankungsbilder und deren Behandlung berichtet.

www.promentesana.ch

Tel. 0848 800 858

VASK – Vereinigung der Angehörigen psychisch Kranker

Die VASK versteht sich als Ansprechpartner für Angehörige von psychisch kranken Menschen. Sie ist Sprachrohr für die Angehörigen und es ist ihr ein Bedürfnis, in ihrer täglichen Arbeit Brücken zwischen den Angehörigen, professionellen Personen aus dem Gesundheitswesen, Personen aus der Politik und der Gesellschaft allgemein zu schlagen.

www.vask.ch

Tel. 044 240 12 00

info@vask.ch

Die Stiftung MyHandicap: Unterstützt und fördert Menschen mit Behinderung

Im Mittelpunkt aller Aktivitäten stehen Dienstleistungen rund um die Themen Information und Inklusion mit dem Ziel, die Lebenssituation von Behinderten positiv und nachhaltig zu beeinflussen. Zentral dabei ist die Hilfe zur Selbsthilfe.

www.myhandicap.ch

Tel. 071 911 49 49

kontakt@myhandicap.ch

Prävention und Gesundheitsförderung Kanton Zürich und SBB AG

www.reden-kann-retten.ch

Tel. 143

Krisensituation

Die dargebotene Hand

Tel 143 – Die Dargebotene Hand ist rund um die Uhr da für Menschen, die ein helfendes und unterstützendes Gespräch benötigen. Tel 143 ist eine Notrufnummer nicht nur für Menschen in massiven Krisen, sondern auch für Männer und Frauen jeden Alters mit mehr oder weniger grossen Alltagsproblemen. Das Schweizer Sorgentelefon bietet Anrufenden völlige Anonymität.

www.143.ch

Tel. 143

Pro Juventute

Kindern Freiräume zu geben, um sie eigene Erfahrungen machen zu lassen und damit ihr Selbstbewusstsein zu fördern, ist eine der drei Säulen der täglichen Arbeit von Pro Juventute. Weitere sind das Vermitteln von lebenspraktischen Kompetenzen und die Beratung und direkte Hilfe in schwierigen Situationen und in der Not.

www.147.ch

Tel. 147

Notruf-Burnout für Betroffene und Beteiligte

Zur schnellen Klärung im Burnout-Prozess für Burnout-Betroffene, hilfesuchende Angehörige, Freunde etc.

Ziel ist, allen Menschen jederzeit Zugang zu professioneller Beratung sowie Wahrung der Anonymität zu gewähren, ohne Wartezeiten.

www.notruf-burnout.ch

Tel. 0900 000 118

KulturLegi Kanton Zürich

https://www.kulturlegi.ch

Die KulturLegi bietet Menschen mit schmalem Budget seit 1996 Rabatte auf Angebote aus Kultur, Sport und Bildung, ermöglicht ihnen so die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und fördert eine aktive, eigenverantwortliche Integration.

Tel. 044 366 68 48
E-Mail zuerich@kulturlegi.ch

Zahl der Demenztodesfälle im Jahr 2016 erstmals rückläufig

Medienmitteilung des BFS

https://www.bfs.admin.ch/news/de/2018-0393

Im Jahr 2016 starben in der Schweiz 64 964 Menschen, 4% weniger als im Vorjahr.

Erstmals ging 2016 die Zahl der an Demenz verstorbenen Personen zurück, und zwar um mehr als 9%. Erstmals starben auch mehr Männer an Krebs als an Herz-Kreislauf-Erkrankungen – eine Entwicklung, die international zu beobachten ist. Dies geht aus der neuen Todesursachenstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) hervor. Im Jahr 2016 starben 1789 Männer und 3975 Frauen mit Hauptdiagnose Demenz. In absoluten Zahlen entspricht dies etwa der Zahl von 2012; berücksichtigt man zusätzlich die Alterung der Bevölkerung, ist dies eine leichte Abnahme seit 2010. Diese Abnahme ist in allen Altersgruppen festzustellen, sowohl bei den unter 65-jährigen, bei denen Demenz noch extrem selten auftritt, als auch bei den über 80-Jährigen. Einzig bei den Frauen über 85 nimmt die Demenz seit 2010 mit +1,25% jährlich weiterhin leicht zu. In dieser höchsten Altersgruppe macht Demenz bei den Männern 11% und bei den Frauen 17% der Todesursachen aus.

  • Je nach Alter unterschiedliche Todesursachen
  • Veränderungen bei Krebs
  • Hohe Sterblichkeit im Vorjahr
  • Suizid und assistierter Suizid nehmen leicht ab
    weitere Informationen unter https://www.bfs.admin.ch/news/de/2018-0393

Sozialhilfebeziehende 2017

https://www.bfs.admin.ch/news/de/2018-0474

Medienmitteilung vom BFS

278 345 Personen bezogen im Jahr 2017 wirtschaftliche Sozialhilfe. Damit wurden 3,3% der Wohnbevölkerung mindestens einmal im Jahr mit einer Sozialhilfeleistung unterstützt. Die Sozialhilfequote für die Bevölkerung zwischen 50 und 64 Jahren hat in den letzten Jahren überproportional zugenommen, was vor allem auf die geringeren Chancen für eine rasche Ablösung von der Sozialhilfe zurückzuführen ist. Das sind einige Ergebnisse der aktuellen Schweizerischen Sozialhilfestatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS). Die Zahl der unterstützten Personen nahm im Jahr 2017 gegenüber dem Vorjahr um rund 5000 beziehungsweise 1,9% zu. Misst man die Anzahl Sozialhilfebeziehender an der Wohnbevölkerung, resultiert für das Jahr 2017 eine gesamtschweizerische Sozialhilfequote von 3,3%. Die Sozialhilfequoten nach Kantonen haben im Vergleich zu den Vorjahren keine wesentlichen Veränderungen erfahren. Weiterhin weisen Kantone mit städtischen Zentren überdurchschnittliche Quoten aus, während ländlich geprägte Kantone unterdurchschnittliche Werte ausweisen.

Kinder, Geschiedene und Ausländer mit erhöhtem Sozialhilferisiko

Zunehmendes Sozialhilferisiko für ältere Personen zwischen 50 und 64 Jahren

50- bis 64-jährige Sozialhilfebeziehende sind besser ausgebildet als jüngere

Sozialhilfe im Asyl- und Flüchtlingsbereich

weitere Informationen unter https://www.bfs.admin.ch/news/de/2018-0474

Migration und Integration – Neue Resultate im Portal Statistik Schweiz

Das Bundesamt für Statistik in der Schweiz veröffentlichte am 12.12.2018 die neue Zahlen zu Migration und Integration. Unter andren wurde dargestellt, dass sich:

Gesundheitszustand:Tendenziell besser bei der Bevölkerung mit Migrationshintergrund
Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund, insbesondere die 2. Generation,beurteilt ihren allgemeinen Gesundheitszustand tendenziell besser als dieBevölkerung ohne Migrationshintergrund. Die 2. Generation gibt weniger häufigan, wegen eines Gesundheitsproblems seit mindestens sechs Monaten in ihrenAlltagsaktivitäten eingeschränkt zu sein (18,6%) als die 1. Generation (22,6%)und die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund (23,8%). Sie leidet auchseltener unter chronischen Gesundheitsproblemen (22,5% – im Vergleich zu 26,2%der 1. Generation und 29,4% der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund).Schliesslich ist die 2. Generation die Personengruppe, die am häufigsten ihrenGesundheitszustand als gut oder sehr gut bezeichnet (88,5%), gefolgt von derBevölkerung ohne Migrationshintergrund (84,9%) und der 1. Generation (79,6%).Diese Unterschiede lassen sich jedoch zum Teil auf die unterschiedlichenAltersstrukturen dieser Bevölkerungsgruppen zurückführen.

Quelle: BFS (12.12.2018) Newsletter – Indikatoren der Integration der Bevölkerung mit Migrationshintergrund

Informationsbedürfnis von Kindern psychisch Kranker Eltern

Informationsbedürfnis von Kindern psychisch Kranker Eltern nach Albermann & Müller (2016) und Lenz et al. (2016)

Jüngere Kinder
• wünschen sich Informationen durch den betroffenen Elternteil

Jugendliche
• bevorzugen Informationen von Fachpersonen in der Praxis und Klinik

Fragen für Kinder und Jugendliche:

• Möchtest du wissen, was dein Papa und Mama für eine psychische Erkrankung haben?

Verstehen, was passiert ist?

• Krankheitsursachen und Verlauf
Wie soll ich mich verhalten?
• Umgang im familiären Alltag

Fragen für Kinder und Jugendliche:

 • Möchtest du über deine Sorgen und Ängste reden?
• Du musst dabei keine Angst haben, dass du deine Familie schlecht machst oder verrätst.

Wie geht es mit mir weiter?

• Veränderungen im Familienleben
• Du darfst und sollst weiterhin auf deine Bedürfnisse achten
• Was machst du gerne?
• => Was tut dir gut?

Was bedeutet eine psychische Krankheit?

• Information über psychische Störungen

Was mache ich wenn…?

• Notfallplan 24/7

Fragen für Kinder und Jugendliche:

• Wir werden mit Papa und Mama sowie mit dir einen Nothilfeplan erarbeiten.
• Dort kannst du lesen, wer für den Notfall ansprechbar ist.

Kontakt: peter.ullmann@ccapp.ch

Telefon: 078 700 34 82

Versorgungsangebote

Heute stehen unterschiedliche Versorgungsangebote, ob stationäre, tagesklinisch oder ambulant, zur Verfügung. Das Competence-Center ambulante psychosoziale-psychiatrische Versorgung (CCAPP) bietet die ambulante Unterstützung an.

Im nachfolgenden sind die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der verschiedenen Versorgungsangebote aufgezeigt:

  stationär Psychiatrie Home Treatment CCAPP
Einblick in die Lebenswelt Teilweise,

·  über das was die Patientin über ihr häusliches Umfeld berichtet,

·  was durch Beobachtungen der / die Patientin auf Station wahrgenommen wird

·  wie sich die Patientin auf Station verhält

 

Erweitert,

·  über das was die Patientin in ihrem häuslichen Umfeld berichtet,

·  was durch Beobachtungen der Patientin in ihrem häuslichen Umfeld, wahrgenommen wird

·  wie sich die Patientin in ihrem häuslichen Umfeld verhält

Erweitert,

·  über das was die Patientin in ihrem häuslichen Umfeld berichtet,

·  was durch Beobachtungen der Patientin in ihrem häuslichen Umfeld, wahrgenommen wird

·  wie sich die Patientin in ihrem häuslichen Umfeld verhält

Zustand akut bis remittiert akut bis remittiert Poststabil bis remittiert
Kontakt mehrmals täglich einmal täglich bis zu viermal pro Woche
Team Interprofessionell

(Pflegefachpersonen, Ärzten, Psychologen, Sozialarbeiter und Ergotherapeuten)

 

Interprofessionell

(Pflegefachpersonen, Ärzten, Psychologen, Sozialarbeiter und Ergotherapeuten)

 

Monoprofessionell (Pflegefachpersonen)

Kontakt: peter.ullmann@ccapp.ch

Telefon: 078 700 34 82

 

Arbeitsbelastung und Zeitdruck

In der Schweiz nehmen 4% der normalen und 8% der armutsgefährdeten Bevölkerung benötigte medizinische Versorgung aus finanziellen Gründen nicht in Anspruch (BFS, 2018).

Im Bereich der psychosozialen Risiken in der Altersgruppe von 15 bis 64 Jahre der Erwerbstätigen, leiden diese vor allem unter den hohen Arbeitsanforderungen (64.9% Männer / 60.6% Frauen) und  Zeitdruck (54.7% Männer / 48.6%  Frauen) (BFS, 2018). Die Betroffenen geben an, meistens oder immer einen geringen Gestaltungsspielraum, emotionale Beanspruchung, Wertekonflikte, geringe soziale Unterstützung und / oder Stress zu erleben.  18% der Schweizer Bevölkerung geben Symptome einer mittleren (13,4%) oder hohen (4,6%) psychischen Belastung an. Die mittlere bis schwere Depression war die häufigste psychische Erkrankung (6% Männer / 7% Frauen) (ebd.).

Werden die psychosozialen Risiken,  psychischen Belastungen oder psychischen Erkrankungen nicht frühzeitig erkannt und eine zeitnahe personenzentrierte Unterstützung etabliert, wird der Gesundheitszustand und die Arbeitsfähigkeit nachhaltig negativ beeinflusst und das Risiko für eine chronische Erkrankung nimmt rapide zu.

Die Betroffene mit psychosozialer und psychiatrischer Herausforderung befinden sich bereits in einem ausserordentlichen Stresszustand, der ihnen kaum noch ermöglicht, sich in dem komplexen bestehenden stationären und ambulanten Angebot zurechtzufinden und das Richtige für ihre Situation auszuwählen.

Wir kennen uns in der Vielzahl der Angebote aus.

Wir helfen Ihnen, das richtige Angebot auf Ihre Bedürfnisse auszuwählen.

Wir unterstützen Sie individuell.

Tel. 078 700 34 82

Mail: peter.ullmann@ccapp.ch

Kinder psychisch belasteter Eltern

Wussten Sie, dass Schätzungen zufolge 20.000-30.000 Kinder und Jugendliche in der Schweiz einen psychisch belasteten Elternteil haben? (Albermann & Müller, 2016). Was bedeutet das für die Betroffenen, für die Familie, insbesondere für die Kinder? Was gibt es für mögliche Folgeprobleme und Risikofaktoren? Wer kann betroffene Eltern unterstützen und wie?

Facts und Erkenntnisse

Das psychiatrische Erkrankungsrisiko für Kinder aus psychisch belasteten Familien ist um das 3 bis 7fache im Verhältnis zum Durchschnitt der Gesamtbevölkerung erhöht (Albermann & Müller, 2016; Mattejat & Remschmidt, 2008). Einflussfaktoren wie zum Beispiel genetische Einflüsse, krankheitsbedingtes eingeschränktes elterliches Verhalten im Umgang mit dem Kind, erhöhten psychosozialen Belastungen und erhöhtes Risiko für Misshandlungen spielen hierbei eine Rolle. Interessant erscheint, dass Kinder von Eltern mit Persönlichkeitsstörungen (PKS) am auffälligsten sind und Kinder suchtkranker Eltern am unauffälligsten. Der Zusammenhang zwischen den unspezifischen Merkmalen der elterlichen Erkrankung wie Schweregrad, Chronizität und Komorbidität sowie der Auffälligkeit der Kinder konnte sich nicht nachweissen lassen. Je länger die Kinder der Erkrankung ausgesetzt sind, desto weniger auffällig werden sie eingeschätzt (Wiegand-Grefe, Geers, Petermann & Plass, 2011).

Kontakt: peter.ullmann@ccapp.ch

Telefon: 078 700 34 82

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